Was ist eine Katheterablation?
Eine Katheterablation ist ein medizinisches Verfahren. Es wird zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern verwendet.
Dabei wird ein Katheter über eine Vene bis zum Herzen geführt. Durch den Katheter wird je nach Indikation durch Anwendung von Hitze oder Kälte gezielt Herzgewebe verödet. So wird die fehlerhafte elektrische Leitung unterbrochen.
Diese Technik kann dazu beitragen, das Auftreten von unregelmäßigen Herzschlägen zu verringern oder zu beseitigen.
Es handelt sich um ein minimalinvasives Verfahren und wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Sicherheit und Wirksamkeit der Katheterablation sind gut dokumentiert.
In welchen medizinischen Bereichen wird eine Katheterablation angewendet?
Die Katheterablation wird in mehreren medizinischen Bereichen angewendet.
In der Kardiologie wird sie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, Vorhofflattern, ventrikuläre Tachykardie, AVNRT oder Wolff-Parkinson-White-Syndrom eingesetzt.
Außerhalb der Kardiologie, genauer der elektrophysiologischen Behandlung, werden ähnliche Verfahren in der Urologie zur Behandlung von Nierentumoren verwendet.
In der Radiologie wird sie zur Zerstörung von Tumoren in verschiedenen Organen angewandt, einschließlich Leber und Lunge.
Vorbereitung auf eine Katheterablation
Die Vorbereitung auf eine Katheterablation beinhaltet mehrere Schritte.
Zunächst führt die Ärztin oder der Arzt ein ausführliches Gespräch mit den Patient:innen, um über das Verfahren, mögliche Risiken und den Genesungsprozess zu informieren.
Anschließend werden verschiedene Tests durchgeführt, darunter Bluttests, ein EKG und oft auch eine Echokardiographie.
Medikamente zur Blutgerinnung
Es kann notwendig sein, bestimmte Medikamente vorübergehend abzusetzen, insbesondere solche, die die Blutgerinnung beeinflussen.
In den Stunden vor dem Eingriff sollte der Patient bzw. die Patientin nüchtern bleiben.
Am Tag der Ablation wird ein intravenöser Zugang gelegt, durch den Medikamente und Kontrastmittel verabreicht werden können. Die Patient:innen sollten bereit sein, einige Stunden in der Klinik zu verbringen.
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Ablauf einer Katheterablation
Sie beginnt mit der Einführung des Katheters durch eine Vene zum Herzen. Mit Hilfe von Röntgendurchleuchtung oder Ultraschall navigiert der Arzt oder die Ärztin den Katheter präzise zu der Stelle, an der der Ursprung der Herzrhythmusstörung vermutet wird.
Danach wird durch den Katheter Hitze oder Kälte abgegeben, um das fehlerhafte Gewebe zu veröden und so die Rhythmusstörung zu beheben.
Der Eingriff dauert in der Regel ein bis drei Stunden und wird unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt. Nach der Ablation überwacht das medizinische Personal die Patient:innen, um sicherzustellen, dass es keine Komplikationen gibt.
Welche Risiken und mögliche Komplikationen gibt es?
Komplikationen können Blutungen oder Infektionen an der Einstichstelle, Blutgerinnsel sowie Herzrhythmusstörungen sein. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Schädigung des Herzmuskels oder Herzbeutels kommen.
Zudem kann es zu einem vorübergehenden Schlaganfall oder zu einer Beschädigung der umliegenden Blutgefäße kommen. In sehr seltenen Fällen kann eine Notoperation erforderlich sein.
Nachsorge nach einer Katheterablation
Direkt nach dem Eingriff bleiben die Patient:innen zur Überwachung meist einige Stunden im Krankenhaus. Die vollständige Erholung kann einige Tage bis Wochen dauern.
In dieser Zeit sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Diese können beispielsweise Schmerzen, Blutungen oder erneute Herzrhythmusstörungen sein.
Was man als Patient:in selbst tun kann
Die Patient:innen sollten deshalb auf Veränderungen in ihrem Gesundheitszustand achten und diese der Ärztin oder dem Arzt melden. In einigen Fällen kann die Einnahme von Medikamenten zur Stabilisierung des Herzrhythmus erforderlich sein.
Die Nachsorge beinhaltet auch Lebensstiländerungen wie eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität, um das Risiko eines erneuten Vorfalls zu minimieren.
Prognose
Die Erfolgsaussichten einer Katheterablation hängen stark von der Art und Schwere der Herzrhythmusstörungen ab.
Im Allgemeinen liegt die Erfolgsrate bei Vorhofflimmern bei etwa 70-80%.
Bei anderen Rhythmusstörungen wie AV-Knoten-Reentry-Tachykardie kann sie sogar bis zu 95% betragen.
Die Prognose nach einer Katheterablation ist in der Regel gut, vor allem wenn keine anderen Herzkrankheiten vorliegen.
Der Eingriff trägt oft zur Verbesserung der Lebensqualität bei, weil er Symptome wie Herzrasen oder Atemnot reduziert. Dennoch besteht ein geringes Risiko für Komplikationen, darunter Blutungen, Thrombosen oder Herzinfarkte.
Alternativen zur Katheterablation
Zu den Alternativen gehören Medikamente, die den Herzrhythmus regulieren. Dazu zählen Beta-Blocker, Kalziumkanalblocker oder Amiodaron.
Ein weiterer Ansatz ist die Schrittmachertherapie. Hierbei wird ein kleines Gerät implantiert, das elektrische Impulse an das Herz sendet, kombiniert mit einer Verödung des AV-Knotens, um die natürliche Reizweiterleitung im Herzen zu unterdrücken.
Während eines herzchirurgischen Eingriffes besteht ebenfalls die Möglichkeit, am Herzen die Ursache der Rhythmusstörung zu behandeln.